Projektbeschrieb
Die Gemeinde Köniz hatte die Wandu Energie AG mit der Durchführung der Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Studie wurde finanziert von der Gemeinde Köniz, dem Kanton Bern und der Wandu Energie AG und veröffentlicht im September 2025.
Die Machbarkeitsstudie kommt zum Schluss, dass sich Mittelhäusern für ein Pilotprojekt eignet und dass die Erkenntnisse aus einem derart angelegten Forschungsprojekt von grossem Wert für die zukünftige Energieversorgung der Schweiz sind. Aus technischer Sicht liegen keine Ausschlusskriterien vor, welche das Projekt verunmöglichen würden.
Gemäss der Machbarkeitsstudie wird die Energieversorgung nicht nur klimaneutral und regional, sondern auch günstiger für die Kunden als die bisherige Energieversorgung. Das Projekt ist schweizweit einzigartig.

Allgemeinstrom
Um eine erneuerbare Energieversorgung in Mittelhäusern zu erreichen, müssten die fossilen Energieträger für die Mobilität, die Wärme, die industriellen und gewerblichen Prozesse und die fossilen Komponenten beim Strom ersetzt werden.
Der Zielverbrauch für den elektrischen Strom in Mittelhäusern wird auf 5'000 MWh pro Jahr geschätzt. Dabei wäre die Mobilität vollständig elektrifiziert, die Hälfte der Haushalte wird mit Wärmepumpen versorgt, das Gewerbe ist dekarbonisiert und die landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten mit erneuerbarer Energie.
Stromgewinnung
Für das Modelldorf müssen rund 5'000 MWh Strom bereit gestellt werden. Das sind etwa 25% mehr Strom als heute verbraucht werden.
Um diese Menge Strom aus erneuerbaren Quellen bereit zu stellen, wird ein Anteil von 50% Sonne und 50% Wasser angestrebt. Dieses Ziel ist entlang den Energieperspektiven des Bundes formuliert: Die zukünftige Stromversorgung der Schweiz wird etwa zur Hälfte aus neuen erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Biomasse) und etwa zur Hälfte aus Wasserkraft bestehen.
In Mittelhäusern sind genügend geeignete Dächer vorhanden, um dieses Ziel sogar zu übertreffen.


Netz
Netzverstärkungen und Netzausbau sollen möglichst vermieden werden. Ziel des Projektes ist es, die bestehende Infrastruktur so gut wie möglich auszulasten. Es soll auch besser verstanden werden, wo und in welchem Umfang Netzausbau trotz aller Optimierung immer noch nötig ist.
Die Produktion, Speicherung und der Verbrauch des gewonnenen Stromes müssen messbar und steuerbar sein, um die Flexibilitäten zu nutzen und damit das Netz effizient zu betreiben. Daraus soll ein wirtschaftlicher Mehrwert generiert werden können.
Speicherung
Um einen Selbstversorgungsgrad von 50% mit Photovoltaikanlagen zu erreichen ist die Speicherung sinnvoll. Der Einsatz der Speicher soll so geplant werden, dass aus Systemsicht die günstigste Variante realisiert werden kann. Die Speicher können auch dazu beitragen, anfallende Netzverstärkungen aufgrund der dezentralen Produktion zu verringern.


Wärme
Die bestehende Wärmeversorgung in Mittelhäusern basiert zu etwa einem Drittel auf Holz. Das ist eine gute Ausgangslage für das Pilotprojekt.
Im Rahmen des Forschungsprojektes soll genügend Strom in Mittelhäusern gewonnen werden, damit die heute noch fossil betriebenen Heizungen in Zukunft mit Wärmepumpen oder Holzheizungen ersetzt werden können.
Mobilität
Im Rahmen des Forschungsprojektes soll genügend Strom in Mittelhäusern gewonnen werden, um die heute noch fossil betriebenen Fahrzeuge in Zukunft mit Elektroautos zu ersetzen und deren Bedarf vor Ort bereit zu stellen.
